paper positions 2025 mit Axel Teichmann, Marco Kaufmann & Philip Crawford
paper positions berlin 2025 – Stand 22
Auf der paper positions berlin 2025 stellen wir Positionen von zwei deutschen und einem US-amerikanischen Künstler vor.
Von Philip Crawford (*1988, Texas, USA) zeigen wir figurative und abstrakte Arbeiten aus verschiedenen Serien des Künstlers. Er kombiniert in seinen Arbeiten verschiedene populäre Artefakte wie Comic-Bücher, religiöse Traktate, Elektroartikel, Film-Memorabilien u.a., aus denen er Papierarbeiten, Videos, Skulpturen, Installationen und Performances schafft. In seinen comicbezogenen Arbeiten verwendet der Künstler Comics als primäres Mittel zur Untersuchung der historischen Wahrheit, des kollektiven Gedächtnisses und der Prozesse der Identitätsbildung. Diese hauptsächlich mit Aquarellfarben und Holzschnitt gefertigte Serie von Mischtechniken versucht, die Massenproduktionsästhetik des frühen Rasterdrucks nachzuahmen. Thematisch erkunden die verwendeten Bilder und Phrasen die Überschneidungen zwischen Lob, Protest und Heldentum. Insbesondere die wiederholte Phrase „Hold On!“ bezieht sich auf einen lyrischen Refrain, der aus einem afroamerikanischen Gospelsong stammt (Keep Your Hand on the Plow); im Laufe der Jahrzehnte wurde dieser Refrain u.a. in Protestliedern für die Bürgerrechte immer wieder aufgegriffen und verwendet.
Philip Crawford hat einen B.A. in Geschichte von der Stanford University und einen MFA in Bildhauerei von der Tyler School of Art and Architecture. Seine Arbeiten wurden in den Vereinigten Staaten, Deutschland und der Tschechischen Republik ausgestellt, er lebt und arbeitet in Berlin. Weitere Informationen zum Künstler finden Sie hier.
Weiterhin stellen wir von Marco Kaufmann (*1975 in Vorpommern) neue Arbeiten aus seiner „Tape“-Serie vor, in denen Überreste aus früheren Acryl-auf-Leinwand-Arbeiten – Farbstreifen und Tapereste – gefaltet, gerissen und geschichtet werden, um unerwartete Texturen und Farbkompositionen zu erzeugen und als eigenständige Elemente in seinen Papierarbeiten integriert zu werden. So wird der künstlerische Prozess selbst zur Reise, bei der jedes Werk ein Zwischenstopp ist, der auf das nächste verweist. Es entsteht ein Kreislauf, in dem Überreste nicht als Abfall, sondern als Rohmaterial für neue Ausdrucksformen betrachtet werden, die wiederum Grundlage für neue Malereien mit Acryl auf Leinwand sind.
Marco Kaufmann diplomierte nach einer Berufsausbildung zum Grafikdesigner in freier Kunst (Malerei und Fotografie) an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Inspiriert durch die Stadt, das Land, seine Reisen und Fotografien setzt er sein Empfundenes und Gedachtes in verschiedenen Techniken als subjektive Variante der Realität um – er malt, gießt, sprüht, klebt. Seine Arbeiten wurden national und international ausgestellt und finden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen. Er lebt und arbeitet in Berlin. Weitere Informationen zum Künstler finden Sie hier.
Schließlich präsentieren wir Arbeiten von Axel Teichmann (*1974 in Stuttgart). Bei „Durchsicht“ – Teil einer siebenteiligen Serie – bringt eine Art Wahrsager mit verbundenen Augen farbige Quadrate hervor, die beim Künstler immer auf die Thematik der Digitalisierung hindeuten. Der Mensch muss sich im Analogen und im Digitalen behaupten und bewähren. So gehört das Digitale immer mehr zur menschlichen Identität. In der Arbeit „Ich und Ich synchron“ wird eine Szene aus dem Synchron-Turmspringen gezeigt. Dabei ist das Bild weniger als Sportillustration gemeint, vielmehr macht sich der Künstler darüber Gedanken, inwieweit die digitale Darstellung eines Individuums mit dem analogen Ich verschmilzt. Die KI beschleunigt den Prozess der Digitalisierung nochmals. So ist das Individuum noch stärker gefordert und muss sich auf beschleunigte Veränderungen und Verlusterfahrungen permanent einstellen. Die Arbeit „Energieraum“ zeigt eine – wie sehr häufig bei Axel Teichmann – sehr starke Figur. Der Mensch ist als Teil einer modernen Gesellschaft in der Lage, hervorragende Kenntnisse und Fähigkeiten auszubilden. Diese müssen aber in sich verändernden artifiziellen Umgebungen stets an die Erfordernisse angepasst und hinterfragt werden. So läuft das moderne Individuum Gefahr, die herausgebildete Singularität sehr schnell wieder zu verlieren, sollten die Fähigkeiten in einer kompetitiven Gesellschaft an Einfluss verlieren.
Axel Teichmann studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. In seinen Gemälden und Skulpturen setzt er den Menschen in den Mittelpunkt. Dabei stellt er Fragen nach Veränderung und Erneuerung des menschlichen Selbstverständnisses und seiner Identifikation durch eine immer stärker veränderte Umgebung. Neben zahlreichen Messebeteiligungen hat Axel Teichmann international ausgestellt und ist in vielen institutionellen und privaten Sammlungen vertreten. Er lebt und arbeitet in Stuttgart. Weitere Informationen zum Künstler finden Sie hier.
Weitere Informationen zur paper positions berlin finden Sie hier, Tickets hier.
Programm:
Donnerstag, 01. Mai 2025
18:00 – 21:00 h Eröffnung. Die Künstler werden anwesend sein.
Freitag, 02. Mai 2025
11:00 – 13:00 h VIP-Rundgang; 13:00 – 18:00 h Öffnungszeiten.
Samstag, 03. Mai 2025
11:00 – 20:00 h Öffnungszeiten.
Sonntag, 04. Mai 2025
11:00 – 18:00 h Öffnungszeiten.
paper positions berlin 2025
01. bis 04. Mai 2025
Vernissage: Donnerstag, 01. Mai 2025, 18:00 – 21:00 Uhr
Ort: Flughafen Tempelhof Haupthalle, Platz der Luftbrücke 5, 12101 Berlin, U Platz der Luftbrücke