Miguel Mas

Miguel Mas ist ein in Madrid lebender Fotograf. Nach seiner Ausbildung zum Biologen arbeitete er mehr als ein Jahrzehnt lang auf dem Gebiet der Mikrobiologie, bevor er beschloss, seine wissenschaftliche Perspektive mit seiner Liebe zur Kunst zu verbinden. Er studierte Fotografie an der renommierten EFTI-Schule in Madrid.

In seinen Fotografien integriert er Elemente, die uns daran erinnern, dass das Leben ein ständiger Fluss ist, aber dennoch voller unmerklicher Momente. Ein wiederkehrendes Motiv in seinen Arbeiten ist die Verwendung von Flüssigkeiten – manchmal als verzerrende Elemente der Realität, manchmal als Bausteine des Bildes selbst. Seine Fotografien sind lebendig, vergänglich und unwiederholbar. Seine Werke sind stets in der Abstraktion verwurzelt und wirken wie Trompe-l’oeil-Bilder, die eine transformierte Realität präsentieren, in der nichts so ist, wie es scheint, und in der wir oft existieren, ohne uns selbst oder unsere Mitmenschen wirklich zu kennen.

Liquid Dreams

Diese Serie regt zum Nachdenken über Identität und Image in der heutigen Gesellschaft an, in der soziale Netzwerke eine zentrale Rolle dabei spielen, wie wir mit anderen – und mit uns selbst – umgehen. Miguel Mas präsentiert eine Vision, die zugleich kritisch und poetisch ist, und schafft Bilder, die das Reale mit dem Imaginären, das Schöne mit dem Tragischen, das Menschliche mit dem Göttlichen verbinden.

Der Mythos von Narziss erzählt von einem Jüngling, der sich in sein eigenes Spiegelbild im Wasser des Flusses Styx verliebte und beim Versuch, es zu umarmen, ertrank.

Die Geschichte symbolisiert Eitelkeit, Narzissmus und die Unfähigkeit, jemanden außer sich selbst zu lieben.

Mit diesem Werk reflektiert der Künstler eine Gesellschaft, die von ihrem eigenen Spiegelbild fasziniert ist – und Gefahr läuft, darin zu ertrinken.

Cells

Das Projekt CELLS stellt durch Kunst den Ursprung des Lebens und das Verhalten von Zellen nach. Inspiriert von Alexander Oparins Theorie über den Ursprung des Lebens experimentiert Miguel in seinem Atelier, um die Bedingungen für die Entstehung simulierter organischer Welten zu schaffen.

Mit mehr als hundert verschiedenen Reagenzien erzeugt er zellähnliche Strukturen. Diese flüssigen Formen sind lebendig: Sie bewegen sich, dehnen sich aus, vermischen sich und kristallisieren. Die Bilder erzählen vom Leben selbst und hinterfragen gleichzeitig die Einfachheit der Theorien, die versuchen, seine Anfänge zu erklären.

Mit dieser Arbeit wirft Miguel Mas ewige Fragen auf: Wie und warum ist Leben auf der Erde entstanden? Und wie echte Zellen verschwinden auch diese Kreationen irgendwann und schließen so den Kreislauf.

Drowned Dreams

Anhand des Lebens einer Gruppe von Wissenschaftlerinnen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert versetzt uns der Künstler in eine historische Zeit, in der Frauen weitgehend vom Studium, beruflicher Anerkennung und wissenschaftlichen Kreisen ausgeschlossen waren.

Miguel Mas interpretiert alte Porträts und Fotografien dieser Pionierinnen mit seinem unverwechselbaren Stil neu. Mit Wasser als Medium zerbricht er die Bilder und erinnert damit sowohl an Abstraktion als auch an die Vernachlässigung, die sie erdulden mussten.

Inspiriert auch vom Leben von Madame Curie, die trotz immenser Schwierigkeiten zwei Nobelpreise erhielt, reflektiert Miguel Mas über das Leben der Künstlerinnen. Seine Botschaft: Nur durch Beharrlichkeit kann man erfolgreich das tun, was man liebt.

Miguel Mas hat an bedeutenden Fotomessen wie PhotoEspaña und photo basel teilgenommen und seine Arbeiten in Spanien, Belgien und Deutschland ausgestellt.

Seine Werke befinden sich in Privatsammlungen und in der Kunstsammlung von F. Hoffmann-La Roche, Basel.

Weitere Informationen über den Künstler finden Sie hier.