Mathias Vef
Mathias Vef (*1976 in Wiesbaden) hat zunächst Biologie an der Goethe Universität Frankfurt und der Humboldt Universität zu Berlin studiert, bevor er Mediadesign an der Media Design Hochschule in Berlin (1999 – 2001) und sodann am Royal College of Art in London unter Noam Toran und Anthony Dunne (2011 – 2013) studierte.
Seit seiner ersten Ausstellung im Jahr 1998 erforscht Mathias Vef die Schnittstelle von Körpern und Identitäten. In Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Körperkünstlern – von Balletttänzern und Akrobaten bis hin zu Sexarbeitern – erkundet er diese Thematik durch Fotografie, Video, Malerei mit Chemikalien und neuerdings durch den Einsatz von 3D-Scans, künstlicher Intelligenz (KI) und Augmented Reality (AR). Der Künstler beschreibt sein Schaffen so:
„Mein Interesse gilt dem Zusammenspiel von Körper und Identität. Ich finde Inspiration in Menschen, die ihren Körper als eine Art spekulatives Medium betrachten – als Werkzeug und Prozess des Seins und Werdens. Ich nutze diesen Ansatz, um Körper zu dekonstruieren und neu zu ordnen: von den verzerrten Formen die ich von Balletttänzern einfange bis hin zu digital manipulierten Bodybuildern, von Transmenschen oder Porträts von Sexarbeiter*innen, die ich chemischen Substanzen transformiere. In meiner Arbeit kooperiere ich mit Menschen, die ihren Körper als etwas Veränderliches ansehen und damit experimentieren. Diese Fluidität dient mir als Mittel, Traumata des Lebens zu erfassen, zu verkörpern und zu verarbeiten. Ich sammle diese Ausdrucksformen durch Fotografien, Videos, 3D-Scans und künstliche Intelligenz, um damit Bilder, surreale Collagen oder Choreografien in Augmented Reality zu erschaffen, die für mich den utopischen Geisteszustand repräsentieren, den ich mit meinen Models teile.”
Der Künstler hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und wurde als Artist-in-Residence ausgewählt, u.a. 2021, Shame Gallery Brüssel, Artist in Residence; 2017 Dan Pearlman, Artist in Residence; 2016 Agora Collective; 2016 Living Bauhaus Kunststiftung, Artist in Residence, Studio Residency; 2014 Candid Art Trust, selected artist for the 25th Anniversary Exhibition; 2014 Studio Residency, Temoporary Turn Studio Maciek Urbanek, London; 2012 Dissertation ‘I do Me.‘, Awarded with a ‚Distinction‘; 2009 CODE Berlin Unesco City of Design, selected artist; 2008 Create Berlin Ambassador, Exhibitions in London, Berlin and Brussels; 1999 Scholarship Looking for Talent Mediadesign Hochschule.
Sein neuestes Projekt NUCA (zusammen mit Benedikt Groß) ist ein spekulatives Design- und Kunstprojekt, das darauf abzielt, die aktuelle Entwicklung generativer KI bei der Reproduktion von Körperbildern kritisch zu beleuchten und zu hinterfragen. NUCA definiert Bilderzeugung neu und zeigt mit Hilfe Künstlicher Intelligenz jeden in seiner natürlichsten und reinsten Form: Nackt, so wie Gott uns schuf. Hat nicht jeder als Kind schon mal davon geträumt Supermans Röntgenblick zu haben? NUCA lässt diesen (Alb)traum wahr werden und stellt Vorstellungen über Privatsphäre auf den Kopf. Das Projekt will die Macht von generativer Bilderzeugung durch KI in einem spekulativen Szenario beleuchten. Statt dem beunruhigenden Phänomen anonymer Deepfakes, bringt NUCA Fotografierende und Fotografierte zusammen und zeigt das Ergebnis unmittelbar an. NUCA wird in der Ausstellung UNCANNY, die im Sommer in der nüüd.berlin gallery zu sehen sein wird, vorgestellt.
Seine Arbeiten wurden international in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, so u.a. in Berlin, London, New York, Sydney, Kuala Lumpur und Brüssel.
Mathias Vef lebt und arbeitet in Berlin. Weitere Informationen zum Künstler hier.
Ausstellungen (Auswahl):
- 2024 UNCANNY, nüüd.berlin gallery, Berlin, Einzelausstellung & friends
- 2023 Bring Me Something Beautiful, Gallery 340, London, Gruppenausstellung
- 2023 Kink!, Gallery SLP, Berlin, Gruppenausstellung
- 2022 The Divine Complex, Espacio Gallery, London, Gruppenausstellung
- 2022 Gender Bender Time Traveler, LSD, Berlin, Gruppenausstellung
- 2022 Iridescence, Galeries Lafayette, Berlin, Einzelausstellung
- 2022 Nuit 2.0, nüüd.berlin gallery, Berlin, Gruppenausstellung
- 2022 Apelbaum Series, Anomalie Art Club, Berlin, Gruppenausstellung
- 2022 Trauma Fauna, Shame Gallery, Brussels, Gruppenausstellung
- 2021 Pretty Ugly Shame Gallery, Brussels, Gruppenausstellung
- 2021 The Garden of Earthly Delights, Espacio Gallery, London, Gruppenausstellung
- 2021 Tape Modern, Am Tacheles, Berlin, Gruppenausstellung
- 2021 Summer Show, The Ballery, Berlin, Einzelausstellung
- 2020 G-Spot, The Ballery, Berlin, Einzelausstellung
- 2019 Fluid, Espacio Gallery London, Gruppenausstellung
- 2019 The Void, Museum Frider Burda, Salon Berlin, Gruppenausstellung
- 2018 On G / Non G, Ibiza, Einzelausstellung
- 2017 Tribe17, London, Gruppenausstellung
- 2017 Instinct#3, Berlin, Gruppenausstellung
- 2016 Galeries Lafayette, Berlin, Einzelausstellung
- 2015 Syncretics, Galerie 3punts, Berlin, Einzelausstellung
- 2014 I Loved You, Art Basel Edition, Miami Beach
- 2014 Myth & Mythology, Menier Gallery, London, Gruppenausstellung
- 2014 Hockney Gallery, London, Gruppenausstellung
- 2014 Temporary Turn, London, Einzelausstellung
- 2014 Candid Art Trust, London, Gruppenausstellung
- 2013 F* German, London, Manchester, Birmingham, Einzelausstellung
- 2012 Royal College of Art, GRIST, London, Gruppenausstellung
- 2011 Skeletor Saves, New York, Gruppenausstellung
- 2009 Berlin Days, Brüssel, Gruppenausstellung
- 2009 Temporäre Kunsthalle, Berlin, Gruppenausstellung
- 2009 Leslie/Lohman Art Foundation, New York, Gruppenausstellung
- 2007 D-Construct, Kleist-1, Berlin, Einzelausstellung
- 2004 Digitally Dehanced, Berlin, Einzelausstellung
- 2001 Inscape Outscape Escape, Petronas Twin Towers, Kuala Lumpur, Einzelausstellung
- 2001 Inscape Outscape Escape, Sydney, Einzelausstellung
- 1998 Körperlandschaften, University of the Arts, Berlin, Gruppenausstellung