Berlin Wonderland, „Wild Years Revisited 1990 – 1996“
Als 1989 in Berlin die Mauer fiel, läutete dieses epochale Ereignis eine einzigartige Zeit ein. Sie währte nur einige Jahre, und doch ist sie unwiderruflich in die DNA Berlins eingegangen. Die heutige Metropole wäre ohne sie nicht denkbar. Gerade im Bezirk Mitte standen 1989 viele Gebäude leer, waren ganze Straßenzüge verwaist.
Unklare Zuständigkeiten und Besitzverhältnisse schufen für einige Jahre ein Vakuum, das von vielen Künstlern und Kulturschaffenden exzessiv genutzt wurde. Aus aller Welt kamen junge Kreative nach Berlin, um in dieser »temporären autonomen Zone« an den besonderen Möglichkeiten zu partizipieren und ein neues Lebensgefühl zu schaffen. Kunst- und Kulturprojekte entstanden, die schnell weit über die Grenzen Berlins bekannt wurden. Galerien und Veranstaltungsräume wurden gegründet, die Ströme internationaler Touristen anlockten. Im künstlerischen Prozess entstanden Trends, die auch heute noch maßgeblich die internationale Kunst- und Musikszene beeinflussen.
Die Fotografen Ben de Biel, Hendrik Rauch, Philipp von Recklinghausen, Stefan Schilling, Hilmar Schmundt, Andreas Trogisch und Rolf Zöllner waren Teil dieses Prozesses und bilden mit ihren Werken die Dynamik des Wandels und diese einmalige Zeit von Aufbruch, Widerstand und Neuordnung – die Berlin wieder zu dem gemacht hat, was es ist: ein kreativer Meltingpot mit internationaler Ausstrahlung – spürbar ab.
Die Ausstellung in der Urban Spree Gallery, Berlin, wurde von Anke Fesel und Henner Merle kuratiert.
BERLIN WONDERLAND
„Wild Years Revisited 1990 – 1996“
05. – 09.06.2014,
Urban Spree Gallery, Berlin
Kuratiert von Anke Fesel und Henner Merle